NUR SIEBEN MONATE
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Foto: Larry Clark |
Ihr Leben ist geprägt von Rausch, Beengtheit und Konflikt. In der letzten Szene befinden wir uns in der schmierigen Toilette einer Diskothek.
"Das spärliche Licht einer Lichtröhre flackert derbe in einem gelblichen Schimmer, während von draußen Stimmen und Ohren betäubende Musik die Wände der Toilette zum Vibrieren bringen. Das Schnauben einer dunklen Männerstimme, sowie die groben und dumpfen Geräusche halbnackter Körper, die aneinander klatschen, werden lauter und drängen sich mehr und mehr in den Mittelpunkt des Hörorgasmus."
Diese Szene hat eine Schlüsselfunktion, da hieraus das Hauptproblem der Protagonistin resultiert: Eine ungewollte Schwangerschaft.
Die eigentliche Handlung beginnt mitten im Leben der Protagonistin. Geschlagen und herausgeworfen aus ihrer Großstadtunterkunft, mit der sie sich gerade angefreundet hatte, sucht sie Halt bei einem Fremden namens Patrick. Patrick ist in der Drogenszene etabliert und stellt Heroin her. Wegen ihrer Wohnungsnot bittet Maya ihn, sie bei sich wohnen zu lassen und dieser willigt ein, unter der Bedingung, dass sie keine Scherereien macht. Zu diesem Mann baut Maya, wie auch zu dem vorherigen Hotelbesitzer, langsam eine Beziehung auf. Jedoch ist diese diesmal viel weniger harmlos. Er weiht sie in sein Gewerbe ein, erklärt ihr die Zusammenhänge, die Handhabung und Herstellung von Heroin und bringt sie an die Grenzen ihrer körperlichen Verfassung.
Immer wieder erinnert Maya sich im Rausch an die Momente in ihrem Leben, die sie geprägt haben. Von ihrer Ankunft in der Großstadt und der Bewältigung ihrer misslichen Lage, über die Entstehung einer spartanischen Beziehung zu einem Hotelbesitzer und dem Versuch ihre ungewollte Schwangerschaft abzubrechen, bis hin zu dem elementaren Streit mit ihren Eltern, verschwimmt ihr Leben zusehends im Rausch.
Am Schluss sieht man die Hochschwangere auf einem Stuhl im Gegenlicht eines schmutzigen Fensters sitzen, den Blick gesenkt. Als die Kamera von ihr wegfährt, wird enthüllt, dass sie mit dem Gürtel den linken Arm abgebunden hat und die Spritze in die Vene gedrückt hält. Vielleicht war das der goldene Schuss, der sie und das Kind gänzlich zerstört?
IDEE:
Philipp Maurice Raube
Philipp Maurice Raube
DREHBUCH:
Lena-Carolin Lohfink
Lena-Carolin Lohfink
Liebes Filmteam,
AntwortenLöschenich bin sehr gespannt auf die Umsetzung dieses Stoffs, der für mich auf den ersten Blick doch eher deprimierend und fast schon angsteinflößend ist. Eine echte künstlerische Herausforderung also, für die ich allen Beteiligten ein supergutes Händchen in der Umsetzung wünsche.
Brigitte Ott